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Hintergrund

Fast 80 % der Lachgasemissionen (N2O-Emissionen) in Deutschland stammen aus der Landwirtschaft, wobei der größte Anteil davon (rund 60 %) durch den Einsatz von Stickstoffdüngern verursacht wird. Bedeutend sind hierbei sowohl direkte N2O-Emissionen aus den gedüngten Böden als auch indirekte N2O-Emissionen, die durch den Austrag reaktiver Stickstoffverbindungen wie z. B. der Auswaschung von Nitrat oder der Emission von Ammoniak verursacht werden.

Eine Verminderung dieser Verlustwege kann durch den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren erreicht werden. Infolge der verlangsamten Nitrifikation werden sowohl gasförmige Stickstoffverluste als auch die Nitratauswaschung reduziert. Neben geringeren N2O-Emissionen können somit auch ein verbesserter Grundwasserschutz und eine Steigerung der Düngereffizienz erreicht werden. Diesen Vorteilen beim Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren stehen allerdings auch einige Risiken gegenüber. Die Wirkung von Nitrifikationsinhibitoren ist zeitlich und räumlich sehr variabel und kann daher schwer abgeschätzt werden. Der Einsatz kann Auswirkungen auf Ertrag und Qualität der pflanzlichen Produkte haben, mittel- bis langfristig können ökologische Auswirkungen z. B. auf das mikrobielle Bodenleben entstehen, und die Wirkstoffe können in die Umwelt ausgetragen werden. Wie hoch der erforderliche ökonomische Aufwand für den Landwirt letztlich ist, ist ebenfalls konkret zu klären.

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